Die Tage vom 20. - 22. November verbrachten meine Mama und ich in Paris, da ich ihr zu ihrem runden Geburtstag gemeinsame Zeit in Form eines perfekten Wochenendes geschenkt hatte. Leider war das Wochenende nicht ganz unbelastet, denn genau eine Woche vorher wurde die sonst so friedliche Stadt, die eigentlich Glück und Lebensfreude vermitteln sollte, von grausamer Gewalt durch die IS-Anschläge heimgesucht. Natürlich überlegten wir uns, ob es unter diesen Umständen gut und richtig sei direkt das darauffolgende Wochenende an diesem Ort "Urlaub" zu machen, entschieden uns jedoch dazu, uns davon nicht abbringen zu lassen und wie geplant nach Paris zu fahren. Im Nachhinein betrachtet war auch nicht viel anders als gewöhnlich, außer dass weniger Touristen und dafür mehr Polizisten und andere Sicherheitskräfte unterwegs waren. So fuhren wir also früh am Freitagmorgen mit dem TGV los und kamen entspannte drei Stunden später in der Stadt der Liebe an. Leider wurden wir mit Regen und Kälte empfangen, was unsere Laune jedoch nicht trübte, sondern lediglich einen weiteren Grund für uns bot, immer mal wieder eine kleine Pause in einem schönen Café zu machen. Für die zwei Nächte hatte ich ein süßes kleines Apartment im Künstlerviertel Montmatre über Airbnb gebucht. Der Blick über ganz Paris sowie sogar auf den bei Nacht blinkenden Eiffelturm begeisterte uns sofort. Auch am zweiten Tag konnte uns die Stadt mal wieder von ihrer Schönheit überzeugen - dieses Mal sogar bei Sonnenschein. Nachdem alle Kaufhäuser und Sehenswürdigkeiten abgeklappert waren, ging es abends für uns ins berühmt berüchtigte Varieté "Moulin Rouge", das bei dem perfekten Wochenendtrip natürlich nicht fehlen durfte. Nachdem der Abend noch mit ganz besonderen geeisten Mojitos beendet wurde, fielen wir beide völlig erschöpft ins Bett. Der Sonntagmorgen wurde dann mit den besten Croissants der ganzen Stadt (ja, das behauptet nahezu jede Bäckerei in Paris, aber diese beliefert sogar den französischen Präsidenten und das muss doch schon etwas heißen...) begonnen und mit ein bisschen Kunst im Louvre fortgesetzt. Meine besonderen Karten "Louvre ohne Anstehen", die ich schon Wochen vorher gekauft hatte, waren leider überflüssig, denn - wie man auf den Bildern sehen kann - waren wir so gut wie die einzigen Menschen vor und im Louvre, was wohl mit den Anschlägen der vergangenen Woche zusammenhing. Das machte alles für uns natürlich wesentlich entspannter als gedacht und so hatten wir sogar first row-Sicht auf die sonst dauerhaft von hysterischen Menschenmassen umzingelte Mona Lisa. Nachdem wir die Pariser Sonne noch ein wenig am Ufer der Seine genossen hatten, ging es nachmittags auch schon wieder zurück in die Heimat.
Und wieder einmal hat dieses Wochenende gezeigt: Das kostbarste, das man einen Menschen schenken kann, ist Zeit.
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